SARON ersetzt LIBOR - was heisst das für mich?

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Immobilien
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15/12/2021

Einer der international wichtigsten Referenzzinssätze – der LIBOR – wird per 31.12.2021 nicht mehr weitergeführt. Neu wird dieser in der Schweiz durch die Swiss Average Rate Over Night, kurz den SARON, vollständig abgelöst. Warum geschieht das und was hat das zur Folge für Hauseigentümer mit einer laufenden LIBOR-Hypothek?

Warum verschwindet der LIBOR?

Der LIBOR – die London Interbank Offered Rate - hat in den letzten 10 Jahren massiv an Bedeutung und Vertrauen eingebüsst. Weil sich die Banken seit 2008/09 kaum noch gegenseitig Geld ausleihen, fehlt dem LIBOR die ihm zugrunde liegende Basis aus den Geldmarktgeschäften. Hinzu kamen ab 2011 eine Reihe von Manipulationsvorwürfen, welche den LIBOR zusätzlich schwächten. Der Referenzzinssatz wird deshalb ab dem 1.1.2022 nicht mehr weitergeführt.

Was ist der SARON?

Bereits seit 2009 bestehend und von der Schweizer Börsenbetreiberin SIX und der Schweizerischen Nationalbank entwickelt, wird im neuen Jahr offiziell der SARON als neuer CH-Leitzinssatz eingeführt. Im Unterschied zum LIBOR, wird der SARON in der Schweiz verwaltet und stellt einen robusten und vertrauenswürdigen Leitzinssatz dar. Er wird täglich als volumengewichteter Durchschnittssatz aus rund 110 Transaktionen von 160 Banken und Versicherungen berechnet. Um aus einem Tagesgeldsatz einen Leitzins für 3, 6 oder 12 Monate abzuleiten, wird der SARON über die entsprechende Zeit aufgezinst und im Nachhinein zum SARON Compound (aufgezinster SARON) errechnet.

Was passiert mit bestehenden LIBOR-Hypotheken?

Auf die seit längerem bekannte Möglichkeit hin, dass der LIBOR abgeschafft wird, haben einige Banken eine maximale Laufzeit der LIBOR-Hypotheken bis zum 31.12.2021 festgesetzt. Andere Banken haben sich dazu entschieden, bis auf weiteres keine an einen Leitzins gebundene Hypotheken mehr zu vergeben. Die meisten aber überführen die bestehenden LIBOR-Hypotheken per 1.1.2022 direkt in eine gleichwertige SARON-Hypothek oder bieten ihren Kunden eine Auswahl an verschieden neuen SARON-basierten Hypothekarmodellen an.

Grundsätzlich empfehlen wir, dass Hauseigentümer, welche noch nicht aktiv von ihren Bankberatern zu diesem Thema angegangen wurden, sich bei Ihrer Bank aktiv melden und sich eingehend zum LIBOR-SARON Wechsel beraten lassen.

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