Eigenheim als Anlage: Rendite, Sicherheit und emotionaler Wert im Gleichgewicht

Wohneigentum ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf: Für viele Familien vereint es Renditechancen, Sicherheit und nicht zuletzt emotionale Werte. Denn das Eigenheim schafft ein starkes Sicherheitsgefühl und viele persönliche Erinnerungen, die andere Anlagen nicht bieten.

‍Ist es wegen hoher Opportunitätskosten ein Nachteil, Kapital im Eigenheim zu binden?

‍Tatsächlich bindet ein Eigenheim viel eigenes Kapital, das andernorts höhere Renditen bringen könnte. Kritiker warnen deshalb vor hohen Opportunitätskosten: Im Gegensatz zur Miete wird hier viel Eigenkapital auf einen Schlag investiert. Gleichzeitig lohnt es sich aber, das Eigenheim nicht nur als Kostenfaktor zusehen. Man muss es als Mischung aus Wohnnutzen und Kapitalanlage betrachten. In dieser Bilanz fliessen auch eingesparte Mieten und künftige Wertgewinne mit ein. Unter Berücksichtigung aller Effekte zeigt sich, dass die Rendite des Eigenheims nur unwesentlich unter derjenigen von Aktien liegt. Anders formuliert: Der «entgangene Gewinn» durch gebundenes Kapital wird weitgehend durch Wertsteigerung und Zinsersparnis ausgeglichen.‍

Wie lohnt sich Wohneigentum gegenüber Aktien?

‍Die Rendite eines Schweizer Eigenheims hat sich langfristig als vergleichbar attraktiv erwiesen. Eine Raiffeisen-Studie zeigt, dass Wohneigentümer seit 1988 rund 7,2 Prozent Eigenkapitalrendite pro Jahr erzielen – kaum weniger als die etwa 7,7 Prozent von Schweizer Aktien. Dabei punktet das Eigenheim mit deutlich geringerer Kursschwankung: Über Jahrzehnte bleibt der Wert stabiler, weil Eigentümer gezwungen sind, langfristig zu investieren. Anders als bei einem breit gestreuten Aktiendepot entfallen starke Kursschwankungen – mit einem Eigenheim sitzt man Krisen meist ruhiger aus. Insgesamt erwies sich Wohneigentum so als nahezu ebenbürtig mit Aktienanlagen, nur mit weniger Volatilität.

Welche emotionalen Werte bietet ein Eigenheim, die andere Kapitalanlagen kaum leisten?

‍Das eigene Zuhause schafft einen emotionalen Mehrwert. Wohneigentümer verbinden viele Erinnerungen und Gefühle mit ihrem Eigenheim. Familienfeste, Kinder aufwachsen oder Freundschaften in der Nachbarschaft prägen das Haus weit stärker als ein Aktienportfolio es kann. Eine ZHAW-Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Hausbesitzer ihr Zuhause mit vielen Erinnerungen verknüpfen. Diese persönliche Bindung drückt sich auch in geringen Verkaufsabsichten aus: Umfragen zeigen, dass Eigenheimbesitzer selten spekulieren, sondern eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Wohneigentum haben. All das bedeutet Sicherheit und Geborgenheit – Werte, die weder Aktien noch Obligationen liefern können.

‍Warum bleiben Wohnimmobilien auch bei Investoren die beliebteste Anlage?

‍Weil sie schlichtweg viele Vorteile vereinen und sich bewährt haben. Die meisten Investoren bevorzugen Wohnimmobilien als Anlageklasse. Rund drei Viertel der Befragten setzen ihren Schwerpunkt stark auf Wohnungen und Wohnhäuser. Gründe sind unter anderem die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum, die stabile Mietrendite und der Inflationsschutz durch Sachwerte. Zudem gilt Wohneigentum als krisensicher: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit schätzen Anleger die greifbare Qualität und den Werterhalt von Immobilien – Eigenschaften, die sie weiter zur gefragten Anlage machen.

Wie lautet das Fazit?

Das Eigenheim vereint seltene Vorteile: Es liefert vergleichbare Renditen wie ein Aktienportfolio bietet dabei aber wesentlich geringere Schwankungen. Hinzukommt der unschätzbare emotionale Wert – Sicherheit, Gestaltungsfreiheit und bleibende Erinnerungen. Zusammen ergibt das für viele Eigenheimbesitzer ein rundum stimmiges Investment. Kein anderes Anlageobjekt verbindet Rendite, Stabilität und persönliche Identifikation so eng miteinander wie das eigene Haus. Für künftige Käufer heisst das: Wer beides sucht – finanzielle Rendite und ein Stück Lebensglück – findet im Eigenheim eine Anlage, die beides elegant verbindet.

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