Hypotheken im Fokus: Es winken wohl noch günstigere Zinsen

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Immobilien
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25/5/2025

Nach der Leitzinsanpassung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 0,50 auf 0,25 Prozent im März gehen die Märkte inzwischen davon aus, dass der Zinssatz bis Ende Juni auf null Prozent sinkt und im September allenfalls um weitere 0,25 Basispunkte ins Minus rutschen könnte. Für Saron- und Festhypotheken heisst das: Es winken wohl noch günstigere Zinsen.

Bereits eingepreiste Zinssenkung

Aktuell hat der Markt eine Zinssenkung der SNB am 19. Juni von 0,25 auf 0,00 Prozent bereits eingepreist. Grund dafür ist der unerwartet starke Rückgang der Teuerung im April. Dieser Schritt dürfte allen Hypothekarnehmern zugutekommen: In wenigen Wochen sind zehnjährige Festhypotheken bereits um rund 15 Prozent günstiger geworden, und die Saron-Hypothek könnte ab dem 19. Juni um 0,25 Prozent weniger kosten. Beim Kauf von Wohneigentum lohnt es sich daher, beide Hypothekarmodelle genau zu prüfen und die Entwicklung der Marktzinssätze zu verfolgen.

Zinsstruktur Festhypothek

Die Verzinsung einer Festhypothek richtet sich einerseits nach dem SNB-Leitzins und andererseits nach der vereinbarten Laufzeit. Üblicherweise liegen die Sätze für längere Laufzeiten höher als bei kurzen – es sei denn, eine Zinssenkung der Nationalbank steht unmittelbar bevor. In solchen Fällen können langlaufende Festhypotheken teils etwas günstiger sein als solche mit kürzerer Laufzeit. Letztlich kommt für längere Laufzeiten ein Risikoaufschlag dazu, da der Hypothekargeber die langfristige Absicherung des Zinses garantiert.

Zinsstruktur SARON-Hypothek

Im Unterschied zur Festhypothek passt sich der Zinssatz hier flexibel dem SARON (Swiss Average Rate Overnight) an, den SIX nach jedem Handelstag ermittelt und publiziert. Massgeblich für Ihre Hypothek ist allerdings nicht der Tageswert, sondern der sogenannte Compounded SARON, also der Durchschnittswert über ein Quartal. Dementsprechend wird die Verzinsung der SARON-Hypothek in dreimonatigen Abständen neu festgesetzt.

Fallen die Zinsen und ist der SARON-Zinssatz negativ, verlangen Hypothekargeber aber mindestens die vereinbarte Marge, die vor Abschluss des Vertrages fixiert wird.

SARON-Hypothek versus Festhypothek

Die passende Hypothek hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Wer grossen Wert auf Planbarkeit legt, findet in einer langfristig festgelegten Zinsbindung Sicherheit. Da die Hypothekarzinsen derzeit verhältnismässig tief sind, ist jetzt wohl ein idealer Zeitpunkt für eine Festhypothek.

Andererseits spricht viel für eine SARON-Hypothek, wenn Sie Flexibilität schätzen: Bei kurzen Laufzeiten können Sie auf unvorhergesehene Lebensereignisse – etwa ein Arbeitswechsel ins Ausland oder sich verändernde Familienverhältnisse – schnell reagieren, ohne hohe Vorfälligkeitsentschädigungen befürchten zu müssen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, bei günstigem Marktumfeld jederzeit in eine Festhypothek zu wechseln. Dies setzt allerdings voraus, dass Sie ein gewisses Interesse mitbringen und die aktuellen Zinssätze verfolgen.

Mittlere Laufzeiten als mögliche Erfolgsstrategie – oder eine Kombination aus SARON-Hypothek sowie kürzerer und langlaufender Festhypothek

Wer keine lange Laufzeit wünscht, jedoch etwas mehr Sicherheit bevorzugt, kann eine Festhypothek mit vier- oder fünfjähriger Laufzeit wählen. Aktuell werden dafür etwa 0,98 Prozent beziehungsweise 1,06 Prozent für die besten Zinssätze veranschlagt. Sollte die SNB – etwa wegen unvorhersehbarer Entwicklungen in den USA – bis Juni oder September keine weiteren Zinszugeständnisse gewähren, entsprechen diese Konditionen in etwa den Kosten einer SARON-Hypothek mit einer inkludierten, durchschnittlichen Bankmarge von 0,75 Prozent.

Eine gute Lösung zur Finanzierung ergibt sich auch aus einer Kombination aus SARON-Hypothek sowie kürzerer und langlaufender Festhypothek. Zwar liegen die Gesamtkosten wegen des Anteils der zehnjährigen Festhypothek etwas höher, doch überzeugt diese Variante durch ein deutlich geringeres Schwankungsrisiko. Das sorgt für eine bessere Planbarkeit der Kosten und steigende Zinsen schlagen weniger stark zu Buche.

Fazit

Die passende Hypothekarlösung ergibt sich aus einer Vielzahl persönlicher Faktoren – von der finanziellen Situation bis hin zum Wunsch nach Stabilität und Sicherheit. Deshalb ist eine professionelle Beratung entscheidend: sie hilft, alle relevanten Punkte zu erfassen und eine Finanzierungslösung zu finden, die wirklich passt.

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